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Ist das Wasser auf Ibiza trinkbar?

10 Dinge, die ihr über das Wasser auf Ibiza wissen solltet.

Eine Frage, die sich Besucher und Bewohner Ibizas immer wieder stellen, ist: „Ist das Wasser auf Ibiza trinkbar?“

Das Ziel dieses Artikels ist, kursierende Gerüchte zu zerstreuen, Ängste zu nehmen und euch über den aktuellen Stand bezüglich des Trinkwassers zu informieren. Unsere Informationen basieren auf der Allgemeinen Wasserrahmenrichtlinie der Balearen aus dem Jahr 2015.

Die Geologen der „Universidad de Baleares“ Bernadí Gelabert und Antonio Rodríguez Perea sammelten Daten über die Wasserqualität auf Ibiza und veröffentlichten ihre Erkenntnisse in der „Analyse des Wassermanagements auf Ibiza“ im März 2015.

Hier sind zusammengefasst die 10 wichtigsten Dinge, die ihr wissen solltet:

1. Ja, das Wasser ist, kurz gesagt, trinkbar – allerdings kann es sein, dass es schrecklich schmeckt. Denn es enthält wahrscheinlich Chlor, um Bakterien abzutöten. In manchen Gegenden enthält es einen hohen Grad an Salz oder Kalzium, und daher sollte man es als Bewohner der Insel nicht über einen längeren Zeitraum hinweg trinken. Zu viel Salz kann zu Herzproblemen führen, und zu viel Kalzium verursacht Nierenprobleme. Aber wenn ihr nur kurz auf der Insel ist, sollten sich für euch daraus eigentlich keine Probleme ergeben.

2. Es gibt zwei wichtige Wasserquellen: Regenwasser und Meerwasser, das in einer der drei großen Entsalzungsanlagen Ibizas vom Salz befreit wird.

3. Wenn es regnet, sickert das Wasser in unterirdische Seen, die man Aquifer nennt. Die Insel Ibiza wurde in 16 Regionen aufgeteilt, und die Wasserbedingungen sind in jeder dieser Regionen unterschiedlich.

4. Die gute Neuigkeit ist, dass das Wasser in den unterirdischen Seen keine Verunreinigungen durch die Erde enthält (zum Beispiel Pestizide durch die Landwirtschaft). Die schlechte Nachricht ist, dass dieses Wasser einen hohen Anteil an Kalzium enthält, da Ibiza aus Kalkstein besteht. Darum lagert sich in Wasserkochern oder anderen Gefäßen Kalk ab – dieser Kalk ist Kalzium.

5. Durch das Kochen geht das Kalzium nicht verloren. Kleinere Mengen an Kalzium sind in Ordnung, daher ist das Leitungswasser normalerweise gut geeignet, um Gemüse und Nudeln etc. zu kochen. Manche verwenden dafür aber auch lieber Wasser aus Flaschen. Man kann mit dem Leitungswasser aber Zähne putzen, Duschen und Kleidung waschen. Wer auf Ibiza lebt, sollte sich vielleicht trotzdem überlegen ein Filtersystem zuzulegen.

6. Man braucht sich keine Sorgen um Essen oder Getränke machen, die in Hotels und Restaurants zubereitet werden. Eiswürfel werden üblicherweise gekauft, wenn das Wasser nicht als sicher oder trinkbar gilt.

7. Einige Leute haben einen Brunnen in ihrem Haus oder Garten, der direkt zu den unterirdischen Depots führt. Oder sie kaufen das Wasser bei Nachbarn, die einen Brunnen haben. In manchen Gegenden liefern Firmen wie Aqualia Trinkwasser über das allgemeine Leitungssystem. Sollte keine dieser Möglichkeiten verfügbar sein, wird das Wasser in Zisternen oder großen Tanks aufbewahrt und dann mit Tankwagen mehrmals im Jahr an die Haushalte geliefert.

8. Ibiza ist mit einem herrlichen Klima gesegnet. Die Kehrseite ist aber, dass es im Frühling und Sommer wenig regnet. Wenn der Pegel der unterirdischen Seen sinkt, kann Salzwasser durchsickern. Wenn das einmal passiert ist, gibt es kein Zurück mehr.

So ist zum Beispiel das Trinkwasser in Playa d'en Bossa besonders salzig, da der dortige unterirdische See in Serra Grossa durch Salzwasser „verschmutzt“ wurde.

9. Das Wasser in Flaschen zu kaufen ist teuer, aber für die meisten, die Ibiza besuchen, die einfachste Lösung. Am günstigsten und umweltfreundlichsten ist es, Wasser in großen Achtliter-Behältern zu kaufen und es dann in kleinere Flaschen abzufüllen. Bitte wählt eure Flaschen bewusst. Manche Plastiksorten stehen in Verdacht, Krebs zu verursachen, da ist es besser, Trinkflaschen aus Edelstahl oder Glas zum Nachfüllen zu kaufen (zum Beispiel in einem Camping- oder Fitness-Geschäft). Das ist praktisch – auch für zu Hause. Wenn ihr Plastikflaschen kaufen müsst, dann stellt bitte sicher, dass sie recycelt werden.

10. Die günstigste Variante ist, wenn ihr euch Wasser an einem der Trinkwasserausgaben (gekennzeichnet mit 'Agua Potable') abfüllt. Dort bezahlt ihr ca. 1 Euro für 50 Liter. Ihr erhaltet dort aufbereitetes Wasser, das aus den unterirdischen Seen stammt.

Abfüllstationen findet ihr zum Beispiel hinter der Tankstelle in San Rafael (Fuentejara, Google Maps Ref.), an der Hauptstraße nach Santa Eulalia (Pozo Can Guasch, Google Map Ref.) und in San José (Google Map Ref.).

Auf Ibiza wird das Wasser immer knapper. Das ist kein schönes Thema und eigentlich nicht das, worüber ihr in eurem Urlaub nachdenken wollt. Aber nur wenn jeder achtsam mit seinem Wasserkonsum umgeht, kann die Schönheit dieser Insel erhalten bleiben.

Tipps zum Wassersparen findet ihr auf unserer Seite zu diesem Thema.


TEXT | Katherine Berry

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