Auf dem Meer gestrandet oder so glücklich wie möglich? Letzteres schätze ich.
Musikfans, die Ibiza besuchen, übersehen möglicherweise die Möglichkeit einer Bootsparty. Ihr sprecht das Wort aus und schon kreisen eure Gedanken um wilde Sektduschen und abgedroschene Trinkspiele, die sowohl für betrunkene Club-Typen zwischen 18 und 30 als auch für naive Neulinge geeignet sind. Wir alle haben unsere Vorurteile.
Die Bootsparty Lost In Ibiza zerstört jedoch dieses Klischee.
Die Lost In Ibiza ist vielleicht einzigartig und wirklich Underground, wobei die Musik im Mittelpunkt steht.
In den vergangenen Jahren gab es beim Rave auf See einige große DJs, die auf dem Wasser auflegten. Richy Ahmed, Alan Fitzpatrick und Detlef sind nur eine Handvoll, die sich mit den Partygängern auf das blaue Meer der Balearen begaben. Nun, die Bootsparty ist mit der Paradise verbunden, das macht also sehr viel Sinn.
Gestrandet im Paradies
Ich bin etwas zu spät am Treffpunkt in Playa d'en Bossa angekommen, um mir noch ein paar Drinks davor im BXXCH Club Ibiza zu holen, aber für einen Zuschlag von 40 € können Teilnehmer unbegrenzt Getränke auf dem Boot bekommen. Plötzlich war das Problem meiner Nüchternheit kein Problem mehr.
Dröhnende Tunes, atemberaubende Ausblicke und obendrein umwerfende Verpflegung? (Wenn das Tanzen wie bei mir einen Heißhunger hervorruft, fügen die Veranstalter auch eine großzügige Portion Paella hinzu. Nicht zu verachten.) Der Ruf einer Bootsparty war wiederhergestellt und ich hatte noch keinen Fuß an Bord gesetzt.
Beim Einsteigen empfand ich die maßgeschneiderte Eventdekoration und die Loungebetten an den Rändern der Tanzfläche als einladenden Empfang. Die Bar im Erdgeschoss war geräumig und bot Ravern zahlreiche Bereiche zum Entspannen, Plaudern und Bewundern der atemberaubenden Landschaft Ibizas.
Nicht, dass ich mich persönlich viel entspannt hätte. Die Musik war einfach zu gut, um sich hinzusetzen.
Den Anfang machte Pierce Rogerson unter seinem DJ-Aliasnamen Paps. Denkt, dass das Sunwaves-Festival auf paradiesische Stimmung trifft. Einige Titel aus seinem Set, die herausragten, waren seine jüngste Zusammenarbeit mit Enygma, I Know Da Name und sein Solo-Track Move. Beide sorgten für jede Menge Trubel.
Es ist schwer zu sagen, ob es das Schaukeln des Bootes selbst oder die pure Intensität des Void-Soundsystems war, das uns alle zum Taumeln brachte – wahrscheinlich eine Kombination aus beidem. Angesichts der Geräusche, der Szene und der Umgebung taumelte ich genüsslich davon.
Als Nächstes stand Michael Quadelli aus Manchester auf dem Programm, ein guter Freund und noch besserer DJ und Produzent. Er ist diesen Sommer ernsthaft in die Ibiza-Szene vorgedrungen und hat sich die Buchung absolut verdient.
Wie ihr und ich wissen, sind die besten Partys immer jene, bei denen der DJ genauso gehypt ist wie das Publikum. Hier war genau das der Fall. Als Ersatz für Paps knallhartes Aufwärmen spielte Quadelli ein Herkules-Set, als das Boot anhielt, um den Passagieren ein Bad im Meer zu ermöglichen.
Zu diesem Zeitpunkt war die Energie von größter Bedeutung. Zu Michaels Auswahl gehörten Nathan Inmans Sound System und Roots‘ Stronger (Organ Mix).
Auf unserer Tour zurück ans Ufer begleitete uns Lucas Alexander mit einigen wirklich tollen, warmen House-Tracks. Ihr wisst schon, die Art, die euch unfreiwillig in Bewegung bringt. Sein Set enthielt einige wichtige Stücke, die ich zu meiner Frustration nicht genau identifizieren konnte (verdammt, es gibt kein 4G).
Glücklicherweise ermöglichten mir die Videos, die ich aufgenommen habe, eine Post-Party zu erbeuten. Ein paar Tracks, die mich und meine Mitseefahrer umgehauen haben, waren insbesondere Stef Davidses „The Reason“ (Lucas Alexander Remix) – verrückt – und Dare To Feel Good (Chris Gialanze Gorillaz Edit), ein weiteres absolutes Biest.
Wie ihr aus dem Musik-Schnappschuss oben zweifellos schließen könnt, hat die Lost In Ibiza ihr Versprechen erfüllt, im Bereich des Underground zu bleiben. Alles Killer, kein Füllstoff – und keine Sektdusche in Sicht.
Ich war nicht nur erleichtert, sondern ich schwöre mir auch, nie etwas abzuschreiben, bevor ich es einmal selbst erlebt habe.
Sind wir am Ende bei der Paradies gelandet? Ähm, es wäre nicht nur unhöflich gewesen, es nicht zu tun, sondern auch töricht. Im Ernst, ich fordere jeden auf, diesen Killer-Deal zu nutzen.
Im Paradies gestrandet zu sein, hat sich noch nie so gut angefühlt.
Diese Woche wird die Lost In Ibiza von Amo & Mills von Una Más Ibz und Just Amy begleitet. Noch mehr Underground steht bereit.
Tickets für diese Tour und den Rest findet ihr unten im Kalender für den Sommer 2023. Dazu gehört das verlockende Upgrade, das den Zugang zur Paradise im Amnesia beinhaltet. Das zusätzliche Geld lohnt sich, da ihr durch den Kauf eines separaten Tickets viel Zeit spart.
FOTOGRAFIE | von La Skimal