In meinen Mittzwanzigern höre ich voller Ehrfurcht meinen Kollegen zu, die Ibiza in den 90ern erlebt haben. Bei all den Geschichten über durchgemachte Nächte und beneidenswerte Villa-Partys steht immer ein Event im Rampenlicht: die Manumission.
Die Manumission wurde Anfang der 90er Jahre von den Brüdern Andy und Mike Mckay und ihren damaligen Partnern Dawn Hindle und Claire Davies gegründet und richtete sich an Ibizas wandernde Seelen. Sie bot einen Raum für Selbstdarstellung, Eskapismus und pure Ausgelassenheit.
Um 30 Jahre Organisation vieler der größten und buntesten Partys auf Ibiza zu feiern, fand Andy McKay, Schöpfer der Manumission und des Ibiza Rocks und derzeitiger Besitzer des Pikes, dass es an der Zeit sei, seinen reichen Erfahrungsschatz (und sein dickes Kontaktbuch) zu nutzen, um ein wenig von der Energie vergangener Jahre wiederzubeleben. Und so entstand die Andy Manumission & Pikes Ibiza present Mondays.
Uns wurde eine Synergie zwischen den beiden ibizenkischen Institutionen versprochen, mit einer Verbindung zur Vergangenheit durch eine DJ-Liste aus Veteranen der Manumission, die an diese hedonistischen Tage anknüpfte. Ab Montag, den 29. April und der Fortsetzung am 6. Mai wurde der Rest Geschichte.
Bei unserer Ankunft im Pikes wurden strategisch Sticker über unsere Handykameras geklebt, um sofort zu signalisieren, dass dies eine Party ist, die im Hier und Jetzt erlebt werden muss. Unterstützt wurde dies durch die strikte Regelung, dass keine Personen unter 27 Jahren Zugang hatten.
Schon beim Betreten des Innenhofs der Plaza Mayor wird einem die Magie des Pikes bewusst. Feenhafte Lichter funkelten über dem gemütlichen neuen DJ-Pult, an dem der Resident-DJ Ryan O'Gorman auflegte, und es lag eine gespannte Erwartung in der Luft, was die Nacht bringen würde.
Es hatte noch nicht einmal zwölf geschlagen, aber die Disco Freddies war bereits voller Energie und hatte eine entsprechend berauschende Atmosphäre.
An den Decks gab der UK-House-Meister und ehemalige Haçienda-Resident Allister Whitehead in Echtzeit Anweisungen, wie man das Publikum versteht und entsprechend die Tracks auswählt. Während der ganzen Zeit begleitete ihn der Manumission-Nachkomme Andy Carroll, der Soul- und Disco-Elemente in den Mix brachte.
Die ganze Nacht liefen herausragende House-Platten, um den Clubbern zu ermöglichen, sich im Moment lebendig zu fühlen und alles andere zu vergessen. Strahlende Gesichter im Raum sagten mir, dass dieses Gefühl auf Gegenseitigkeit beruhte.
Der Soundtrack reichte von Underground-Schnitten wie dem perkussiven Stück No Worries von Butch bis hin zu reinen Endorphin-anregenden Songs wie Don't Abuse It von Mark Knight und Armand Van Helden.
Natürlich ging es im richtigen Moment mit Spins von Inner City bis Hardrive auch in das Gebiet des klassischen Dance.
Ich kenne die brennende Frage, die sich alle stellen: Hatte die Manumission at Pikes immer noch ihren Sexshow-Appeal?
Diesmal nicht. In dieser Hinsicht war es eine zahme Angelegenheit. Der ganze Fokus lag einzig und allein auf der Musik und der Party – kann man dem wirklich widersprechen?
Ich sage es noch einmal: Einer so beliebten Marke wie der Manumission neues Leben einzuhauchen, ist nicht einfach. Es wird immer diejenigen geben, die an den ursprünglichen Partys festhalten, und, hey, vielleicht würde ich an ihrer Stelle dasselbe tun.
Als ich jedoch um 4 Uhr das Pikes verließ und kein Manumission-Neuling mehr war, empfand ich nichts als absolute Dankbarkeit für die Chance, diese legendäre Party auch nur in ansatzweisem Umfang miterlebt zu haben.
Meiner Meinung nach ist es wieder eine der besten Nächte aller Zeiten für die Geschichtsbücher.
Andy McKay verspricht, dass an den kommenden Montagen noch viele weitere großartige DJs auftauchen werden, die in den vergangenen Jahren die Plattenteller der Manumission geziert haben. Und haltet Ausschau nach einigen SEHR überraschenden Gästen.
Wenn ihr bei der Action dabei sein möchtet, tragt euren Namen rechtzeitig in die Gästeliste des Pikes Ibiza ein, um Enttäuschungen zu vermeiden.
