Ben Hemsley letztes Jahr im Amnesia spielen zu sehen, war zweifellos eines der Highlights meines Sommers 2024. Dieses Jahr ist er zurück, nicht nur für ein einmaliges Event, sondern für seine Debüt-Residenz im Superclub. Diese entwickelt sich bereits zu einem wöchentlichen Ritual für mich und die Ibiza Spotlight-Crew, daher war die Openingparty natürlich fest in meinem persönlichen Partykalender markiert.
Nicht nur der Superstar aus Newcastle dieser neuen Ära der Amnesia Presents steht am Ruder, sondern er wird auch von Kettama unterstützt, dem irischen Trendsetter des Underground, der seine frische Mischung aus Hard House, Trance und Techno in die Arena bringt.
Mit einem sommerlangen Line-up der größten Künstler der Underground-Szene verspricht diese Nacht ein ernstzunehmender Kandidat für den Montag auf der Insel zu werden. Das Line-up der Openingparty enttäuschte nicht: Die Trance- und Breakbeat-Spezialistin Leena Punks und der stets extravagante schottische Multi-Genre-Zauberer und Dance-Music-Don Denis Sulta waren ebenfalls mit von der Partie.
Als wir um 1:00 Uhr in der Venue ankamen, waren wir begeistert, Sulta mittendrin zu sehen, als er eine ganze Reihe grooviger House-Knaller ablieferte. Der Puls war bereits hoch, das Tempo lag locker über 130 BPM.
Sulta hüpfte mit seiner ansteckenden Energie und den Händen in der Luft am Stand herum, während der Bildschirm hinter ihm eine wilde Palette aus Farben und Effekten durchlief und jede seiner Bewegungen an die Crowd übertrug.
Mit einem kurzen Ausflug von Nostalgie entführte uns Sulta mit Irene Caras Flashdance... What a Feeling mühelos in die 80er. Ein weiterer herausragender Song war Chloé Caillets und Luke Alessis The One. Das muss man loben: Der Song hat international für Furore gesorgt, und es ist großartig zu erleben, wie gut er in der weltweiten Hauptstadt der Dance Music ankommt.

Anschließend übernahm Kettama das Ruder und gab eineinhalb Stunden lang mit geradlinigen Krachern vom ersten Drop an Vollgas. Sein Set war von Anfang an unerbittlich und strahlte eine unglaubliche Energie aus – seinen unverkennbaren Sound.
Ein herausragender Moment war, als er einen schwungvollen Tech-House-Remix von Need to Feel Loved von Reflekt zum Besten gab, der mit dem unverwechselbaren Vocal Come and Catch Me Baby, I’m Falling begann. Das passte perfekt zu Kettamas Mischung aus tranceartiger Euphorie und pochendem House.
Auffällig ist, dass nur wenige Telefone im Einsatz waren, was ein seltener und erfrischender Anblick war!
Gegen 02:15 Uhr gab es einen Überraschungsauftritt von John Summit. Ein Lob an ihn: Er strahlte über das ganze Gesicht und hatte sichtlich Spaß als Hype-Man, wippte hin und her und genoss seinen Moment auf der Bühne, ausnahmsweise mal abseits der Plattenteller.
Im weiteren Verlauf des Abends präsentierte Kettama eine große Bandbreite an Musik, von UK-Garage-Vibes bis hin zu einem Breakbeat-Techno-Remix von John Summits eigenem Track Shiver, und brachte damit frische Energie auf die Tanzfläche.
Mit Fly Away XTC aus Kettamas eigenem Katalog verlieh er dem Ganzen seine einzigartige Klangsignatur – melodisch und doch treibend. Das Highlight für viele war sein Remix von Pretty Green Eyes von Ultrabeat, einer zeitlosen Hymne, neu interpretiert mit modernem Flair, der die Crowd in Euphorie versetzte.
Durch Kettamas tadellose Songauswahl und sein Mixing-Können blieb die Musik die ganze Zeit über in einem Puls, der sowohl nostalgisch als auch zukunftsorientiert war, und die Atmosphäre war von Anfang bis Ende elektrisierend.

Wir waren alle im Groove verloren und bemerkten kaum, wie die Zeit verging, als Ben Hemsley die Bühne betrat und den Trance-Sound brachte, den wir alle kennen und lieben, unkonventionelle Basslines, Supersaws in Hülle und Fülle und, zu unserer Überraschung, fügte er dem Mix auch noch ein bisschen Funk und Disco hinzu und hielt uns (buchstäblich) auf Trab.
Während seines gesamten Sets war die Energie enorm, mit herausragenden Momenten wie den unverwechselbaren Vibes von Bens Bebé Música und Armand Van Heldens I Want Your Soul, einem garantierten Publikumsliebling, wann immer er läuft. Through 2 You, einer von Hemsleys bekanntesten Songs, sorgte für einen der Höhepunkte des Abends: Die Crowd sang lautstark mit und schrie ihm die Texte mit ungefilterter Freude entgegen. Es war pure, gemeinschaftliche Rave-Energie.
Ben leitete die Nacht gekonnt und mischte klassische Trance-Elemente und Psy-Trance mit modernen Akzenten. Als Go With The Flow von Miguel de Bois erklang, schossen Hände in die Luft, die Leinwand leuchtete auf, Stroboskope und Moving Heads blitzten wild auf und Laser schossen in einem blendenden Wirbel durch die Luft.
Eine besondere Erwähnung verdienen die visuellen Effekte: faszinierende, flüssigkeitsartige Bewegungen der Formen und ein binäres Feuerwerk aus Nullen und Einsen, das auf dem Bildschirm erschien.
Track für Track hatte Ben die Crowd fest im Griff. Mühelos wechselte er zwischen Momenten purer Euphorie und hämmerndem, trancegetriebenem Chaos. Zeitweise schien die gesamte Tanzfläche in einem gemeinsamen Hochgefühl zu schweben. Wenn die Breakdowns einschlugen, gab es Raum zum Atmen, und wenn die Drops einsetzten, trafen sie einen wie ein Güterzug.
Schon mit den ersten Anzeichen des Morgens war klar, dass wir Teil von etwas Besonderem waren. Die Energie war bis zum Schluss ungebrochen. Von Sultas verspielten Grooves über Kettamas unerbittlichen Drive bis hin zu Hemsleys klassischem Headliner-Set war es eine Nacht, die jede Facette der Rave-Kultur der Insel mit voller Überzeugung feierte.
Wenn ihr Lust auf eine richtige Rave-Party habt, seid ihr bei den neu überarbeiteten Amnesia Presents genau richtig. Scrollt nach unten, um zu erfahren, wer neben Hemsley und Kettama dabei ist, und wählt euer Datum!