Habt ihr bei der Arbeit schon einmal eine tolle Leistung gezeigt, nur damit jemand anderes – vielleicht ein Kollege oder Vorgesetzter – die ganze Anerkennung dafür einheimsen konnte?
Nun, das passiert auch DJs, wie man letzten Monat bei der RESISTANCE beobachten konnte.
Das soll Adam Beyer nicht schmälern, den Mann, der von diesem Fall profitierte. Ihm bot sich eine Chance, und er nutzte sie, was absolut legitim ist. Doch der unbesungene Held – der Mann, der die erste Schwerstarbeit leistete – diese Aufgabe fiel Joris Voorn zu…
Nur wenige DJs auf der internationalen Bühne verfügen über die große Bandbreite von Joris Voorn. Er ist in der Lage, alles zu mixen und passt seinen Sound dem Publikum, dem Setting, der Stimmung und dem jeweiligen Zeitslot an. Das sollte eine Grundvoraussetzung für alle DJs seines Niveaus sein, doch viele scheinen diese Flexibilität nicht zu zeigen.
Als wir die Terrace betraten, stellte der Meister des Fachs unsere Erwartungen an das, was er liefern kann, erneut auf die Probe (jeder, der seine Vielseitigkeit in Frage stellt, sollte sich seinen aktuellen BBC Radio 1 Essential Mix anhören, solange er noch zum Streamen verfügbar ist).
Anders als beispielsweise bei seinen techniklastigen ANTS-Sets, bei denen er sich an seinen Rejected-Output anlehnte, griff er hier viel stärker auf den Sound seines Labels Spectrum zurück. Es war die Art von rauem Tech House, gespickt mit Rap-Vocals, die gerade en vogue ist. Man denke an Solomuns aktuelles Repertoire, nur eben auf Steroiden. Die Musik kam von Tigerblind, Ozbek, SCRIPT und Joris selbst.
Der Grundstein war gelegt, und Beyer muss das Gefühl gehabt haben, dass die Vorlage ein vorgezogenes Weihnachtsfest war.
Er musste nur noch auf der Welle der Dynamik mitschwimmen, die über die Tanzfläche fegte. Und genau das tat der Profi und legte sofort mit Right Now von Genesis los. Der Track war diesen Sommer sein Lieblings-Opener – und das aus gutem Grund.
Ungeachtet von Beyers eigenen Vorlieben war es ein natürlicher Nachfolger von Voorns eigenem Set. Einen reibungsloseren Übergang hätte sich keiner der Anwesenden erhofft.
Wenn man bedenkt, wie oft sie sich die Line-ups teilen, sind wir sicher, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis Adam sich revanchieren kann (falls er das nicht schon getan hat!).
Zwei der Besten der Branche direkt hintereinander – das war schon immer ein Grund, um auf dem Dancefloor zu feiern. Und die Chancen auf solche „Momente“ vervielfachen sich bei Partys wie der RESISTANCE, wo beide Räumen nur so vor Talenten strotzen.
Es ist wie Fantasy Football, nur für DJs und (um die Analogie weiterzuführen) so, als hätte ein Oligarch gerade dein Team als Prestigeprojekt gekauft und horrende Geldsummen hineingepumpt. Mann, da hätten uns nur die RESISTANCE, ihre Programmgestaltung und ihr Einfluss beim Booking gefehlt.
Jede Woche war während der Saison ihrer Rückkehr nach Ibiza eine Goldgrube.
Mit derartigen Line-ups wurden wir diesen Sommer bei jeder Gelegenheit verwöhnt – und es werden noch weitere Leckerbissen folgen.
Unten könnt ihr euch euer Ticket für die Closingparty am 17. September sichern, bei der Beyer mit ARTBAT und Vintage Culture auf der Bühne steht. Mind Against, Massano, Chris Avantgarde, Colyn, Olympe und Kitty Amor komplettieren das explosive Programm. Dies wird ein unvergessliches Erlebnis.
Eine Liste der verbleibenden Termine von Adam Beyer auf Ibiza 2025 findet ihr hier. Für die Termine von Joris Voorn klickt hier.
FOTOS | Raul Barbao
