Restaurant-Review: Flower Night im Nassau Beach Club

Die groovige Ikone von Playa d'en Bossa serviert Sechziger-Jahre-Nostalgie mit Gourmet-Flair.

Dinner-Reviews sind bei Spotlight immer ein beliebter Treffpunkt, aber wenn sie mit abgefahrenen Retro-Sounds und der Möglichkeit einhergehen, sich schick zu machen und die Tanzfläche zu erobern, sind sie noch willkommener. Und genau so war es, als wir vom Nassau Beach Club am südlichen Ende von Playa d'en Bossa eingeladen wurden, sein wöchentliches Event im Stil der 60er Jahre, die Flower Night, zu erleben.

Als wir an einem Tisch auf der Terrasse saßen, den Blick über den Strand schweifen ließen, der in das sanfte Licht der Abendsonne getaucht war, und die „wunderschönen“ Menschen beobachteten, die vor uns auf dem Sand herumtollten, fühlten wir uns zurückversetzt in das südliche Kalifornien, in jene berauschenden, freiheitsliebenden Tage.

Wie aus dem Nichts erschien eine Schale mit schäumendem Trockeneis, verziert mit Zimt, Minze und Zitrusfrüchten. Der dichte Rauch duftete himmlisch und strömte über den Rand und über unseren Tisch wie ein geheimnisvoller Nebel aus vergangenen Jahrzehnten. Das trug definitiv zur Atmosphäre bei! Pure Magie für die Sinne!

Angesichts der sengenden Hitze in diesen Hochsommertagen ist es immer schön, bei der Ankunft ein paar Gläser erfrischendes Wasser angeboten zu bekommen.

Eine spritzige alkoholische Margarita und der Captain Morgan 0,0 % mit Ananaspüree, Limettensaft, Zimtsirup, Kokoswasser und Schokoladenbitter haben uns einen belebenden Start beschert!

Es machte Spaß, die leichten und lockeren, herzhaften Donuts mit Füllung aus Provolone, getrockneten Tomaten und Basilikum zu essen.

Wir richteten unseren Blick auf unsere unmittelbare Umgebung und nahmen die Szene in uns auf: blinkende Discobeleuchtung (obwohl keine Lavalampe zu sehen war), Menschen jeden Alters – manche in ihren besten Flower-Power-Klamotten – lächelten und lachten, während die Mitarbeiter des Nassau eifrig Bestellungen aufnahmen und Entertainer mit Perücken und Mikrofonen in der Hand durch die Gänge zogen, Klassiker aus den 60ern schmetterten und die Stimmung der Anwesenden beflügelten. Mal ehrlich, es ist nicht leicht, auf seinen Plätzen zu bleiben!

Sehr schnell kamen die Vorspeisen. Die Coca – ein lokales pizzaähnliches Gebäck – wurde großzügig mit Sobrassada (gewürzte Schweinswurst) und Honig serviert. Die Kombination war exquisit: Der rauchige, leicht fettige Geschmack der Coca kontrastierte wunderbar mit der blumigen Süße des Honigs und sorgte für die perfekte Balance.

Die erste wahre Offenbarung war jedoch die geröstete (gelbe) Rote Bete, gefüllt mit Ziegenkäse und garniert mit karamellisierten Walnüssen, Äpfeln und Zitrusfrüchten. Wunderschön präsentiert, ähnelten die ravioliartigen Häppchen kleinen, aromatischen Untertellern, die auf einem exotischen Bett aus nahrhaften Beilagen schwebten.

Die dritte Vorspeise war ein Tatar aus wildem Almadraba-Thunfisch (ein hochgeschätztes Stück aus der Region Cádiz an der südspanischen Atlantikküste). Es bestand aus einer großzügigen Portion saftigem Thunfisch und würzigem Mangoschaum – wir entdeckten sogar Passionsfrucht – und wurde in einem großen Reiscracker serviert. Pikant, reichhaltig und leicht säuerlich – ein weiterer Goldrekord in Sachen Optik und Geschmack!

Die psychedelische Truppe auf einer ihrer zahlreichen Runden. Anschließend folgten die weiteren kulinarischen Kreationen der Hauptgerichte.

Serviert mit Pistazien, Basilikum-Vinaigrette und schwarzem Reis (perfekt zubereitet) war der herrlich zarte Strand-Tintenfisch ein weiteres Beispiel für die Vorliebe des Nassau für bildschöne Gerichte. Für diejenigen unter uns, die noch nie dort waren, war es eine überwältigende gastronomische Meisterleistung, aber wenn man das Format der beiden Chefköche Philippe Ingremeau und Damian Martinez bedenkt und die Tatsache, dass dieser Tempel der göttlichen Genüsse nun schon seit zwei Jahrzehnten besteht, ergibt das alles einen Sinn.

Dazu gab es Wolfsbarschfilet in einem Schaum aus Yuzu-Hollandaise-Sauce mit Krabben und weißem Spargel.

Die leichte und lockere Chantilly-Creme wurde mit winzigen Erdbeer-, Himbeer- und Blaubeersplittern und Schokoladenstreuseln darunter serviert.

Die Gerichte im Nassau sind zwar sicherlich nicht billig, was jedoch aufgrund ihrer außergewöhnlichen Qualität durchaus gerechtfertigt ist.

Wenn ihr also das nächste Mal den Drang verspürt, euch euren Kaftan zu schnappen, eure Schlaghosen anzuziehen und in die Vibes des Sommers der Liebe einzutauchen, denkt daran: Jeden Samstag findet die Flower Night im Nassau Beach Club statt.

Das dürft ihr nicht verpassen! Reserviert euer Abendessen hier.

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