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Food Review: Im La Llama entzünden sich Leidenschaft und Flammen

Flammengegrillte Köstlichkeiten für rotblütige Foodies.

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Beim Betreten der farbenfrohen und hellen W Lounge im W Ibiza Hotel gleitet eine große Tür zurück, um das dunkle Innere des Restaurants La Llama freizugeben. Ganz offensichtlich betritt man eine völlig neue Zone mit einer eigenen Identität. Es fühlt sich an, als würde man im inneren Heiligtum eines privaten Mitgliederclubs willkommen geheißen.

Dunkles Holz, schwarze Fliesen und Rauchglas vermitteln einen ersten Eindruck einer geheimnisvollen Dunkelheit, die sich dezent und intim anfühlt. Gelegentlich wird die Szene von Flammenblitzen aus der offenen Küche erhellt, als Managerin Carmen, gekleidet wie eine elegante Mischung aus Bizets feuriger Heldin und einem Matador, uns zu unserem Tisch führt. Die üppig gepolsterten Möbel machen das Esserlebnis zu einem sehr komfortablen.

Draußen, auf dem Balkon, sitzt man heller, mit schönem Blick über den Pool in Richtung Meer. Dies macht es zu einem schönen Aussichtspunkt, um einen abendlichen Cocktail oder ein romantisches Dinner zu genießen. Dazu legt Mar Flores, eine bekannte Künstlerin aus Ibiza, einen coolen, funky Soundtrack auf.

Natürlich werden die im La Llama servierten Cocktails nach den höchsten Standards gemixt, die man von der Premium-Hotelkette W erwarten darf. Düstere Namen wie Voodoo People, Cannibal und passenderweise Flamme (La Llama ist Spanisch für die Flamme) fügen sich alle harmonisch in das schattenhafte Interieur ein. Der Cocktail Flame, der mit Cachaça, Maracuja, Limette und einer großzügigen Portion spritzigem Ingwer sprudelt, ist so lecker, dass wir ihn schon ausgetrunken haben, bevor die Vorspeisen ankommen.

Wie das Dekor ist die Speisekarte im La Llama reduziert und zurückhaltend. Die Aussage ist offensichtlich: Das La Llama weiß, was gut für euch ist, und hat die besten Zutaten ausgewählt - damit ihr eure Entscheidungen ganz mühelos treffen könnt. Es gibt interessante Einflüsse aus dem vorderen Orient, und die meisten Gerichte werden über dem offenen Holzfeuergrill oder im traditionellen Tabun-Lehmofen zubereitet.

Als erstes kommt ein Trio frisch gebackener Brote aus dem Ofen. Jedes ganz andere Beispiele der Bäckerkunst; ein glutenfreies Brot, einige Focaccia-Brötchen und Halla (oder Challah), ein zeremonielles Brot aus Israel, ähnlich wie Brioche. Das Brot wird von einer interessanten Mischung aus Dips aus dem Nahen Osten, Auberginenjoghurt, gerösteten Kirschtomaten und Zhug – einer pikanten Mischung aus grünem Chili, Koriander und Petersilie – begleitet. Zhug ist jetzt offiziell ein fester Spotlight-Favorit!

Ein kurz in der Flamme angebratener Thunfisch-Tataki mit Jalapeños und Kirschtomaten ist die erste Vorspeise, die sehr gut ankommt und von uns schnell verspeist wird.

Kurz darauf folgt ein herrlich cremiger Burrata, begleitet von dem üblichen Basilikum, aber auch einem selteneren Partner - ein Tamarillo-Konfit aus Kolumbien. Diese im Englischen als tree tomato (Baumtomate) bekannte Frucht wird in Europa selten gesehen. Das tiefrote Innere wird durch das Konfit-Verfahren geradezu karamellisiert und so ist die Frucht ein interessanter, süßer Ersatz für die typische Tomate.

Als Zwischenspiel kam ein Teller samtiger Fettuccine mit Butter und Kaviarsauce, gekrönt mit einer weiteren großzügigen Prise Kaviar. Der Traum eines jeden Pasta-Liebhabers…!

Der Fang des Tages war Seezunge, also konnten wir nicht widerstehen, ein Filet zu bestellen. Nach unserem Geschmack war das Gericht leider etwas farblos. Eine Zitronenbuttersauce half, den Geschmack zu beleben, aber nach unserem Gefühl hätte man aus diesem majestätischen Plattfisch mehr machen können.

Der in Miso und Sake marinierte schwarze Kabeljau mit einer hervorragenden Garnitur aus hausgemachtem eingelegtem Ingwer und Trüffelpulver war jedoch wieder ein Triumph. Gelegentlich kann schwarzer Kabeljau für manche Gaumen ein wenig süß sein, aber dieses Gericht wurde durch die kräftige Garnitur auf ein neues Niveau gehoben.

Star der Show im La Llama sind die hochwertigen Rindfleischstücke, die sorgfältig aufgrund ihres intensiven Geschmacks ausgewählt werden. Wir haben uns für das 45 Tage trocken gereifte Galician Blonde Lendensteak entschieden - Gewinner des World Steak Challenge Gold Award 2018. Es hat uns nicht enttäuscht! Das Steak war ebenso reichhaltig wie schmackhaft und versetzte mich noch einmal in glückliche Zeiten in den Bergen Galiziens.

Dieser heimische Champion verlangte nach einem passenden Glas Wein aus Nordspanien. Da passte eine Flasche kirschroter Traslascuestas aus der Region Ribera del Duero perfekt. Das eichige und trockene Rot war weich und angenehm und passte wunderbar zum starken Geschmack des Rindfleisches.

Zum Nachtisch haben wir uns diese Köstlichkeiten gegönnt: einen weiteren levantinischen Klassiker, Knefeh, einen libanesischen Käsekuchen aus zerkleinertem Filoteig, getränkt in süßem Orangenblütensirup und überzogen mit Käse und Pistazien, sowie eine Reihe absolut köstlicher Profiteroles mit Birnen in drei Varianten: in Weißwein pochierte Birnen, karamellisierte Birnen und knusprige Birnen, serviert mit Vanille-Crème-Pâtissière.

Nach einem so genussvollen und abwechslungsreichen Festmahl gingen wir noch hinauf auf die Dachterrassen Glow, um den Abend bei einem Glas Hierbas ausklingen zu lassen und die Rhythmen von DJ Sylvia Operé unter den Sternen zu genießen. Eine Nacht im La Llama ist wahrlich ein Fest des Feuers und der Emotionen!

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FOTOGRAFIE: La Skimal


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