EarthPercent feiert seine Auftaktveranstaltung auf Ibiza

Klima-NGOs der Musikindustrie, die Clubszene und lokale Gruppen schließen sich zusammen, um das Ökosystem der Insel zu schützen.

Am Mittwoch, den 11. Juni, war der Co-Working-Space theHUB auf Ibiza Gastgeber der Einführung der britischen Klimainitiative (gegründet von der Musiklegende Brian Eno).

Anwesend waren rund 50 Personen, darunter Vertreter lokaler Öko-NGOs wie Aliança per l'Aigua und Lizard Shield, Persönlichkeiten aus der Musikbranche und Mitglieder der Öffentlichkeit.

EarthPercent, eine in Großbritannien und den USA eingetragene Wohltätigkeitsorganisation, wurde 2020 gegründet, um Ressourcen der Musikindustrie für den Klimaschutz zu mobilisieren. Unter der Leitung eines Gremiums aus Wissenschaftlern, Aktivisten und Politikexperten fordert die Organisation Künstler, Unternehmen und Einzelpersonen auf, einen Teil ihrer Einnahmen für den Klimaschutz zu spenden.

Die globale Reichweite von EarthPercent ist durch sein Netzwerk aus Künstlern gesichert, zu denen unter anderem Coldplay, Swedish House Mafia, The Cure, Moby, Jarvis Cocker und Hot Chip gehören, die ihre Plattformen zum Schutz des Planeten nutzen.

Hier auf den Inseln ist es das Ziel der NGO, mit lokalen Organisationen zusammenzuarbeiten und dabei Beiträge aus der Musikindustrie sowie ein Expertenkomitee zu nutzen, die Mittel für wirkungsvolle Umweltinitiativen auf Ibiza und Formentera bereitstellen. Neben den bei der Eröffnung vertretenen lokalen NGOs werden auch viele weitere lokale Initiativen davon profitieren.

Christian Len, Sophie Mac und Peachy Keane

Nachdem Sophie Mac (Head of Operations, Fundraising & Partnerships, EarthPercent Ibiza) EarthPercents ausdrückliches Engagement für Transparenz und Wirkung betont hatte, ließ sie keinen Zweifel am Ernst der Lage: „Die Magie dieser Insel steht an einem Wendepunkt.“

Ihr folgte Peachy Keane (Events Lead, EarthPercent Ibiza), die hinzufügte: „Unsere Schwerpunkte umfassen Naturschutz, Klimagerechtigkeit, politische Reformen, eine gerechte Energiewende und die Dekarbonisierung des Musiksektors.“

EarthPercent ist überzeugt, dass die Musikbranche von seinen Initiativen in vielen Bereichen profitieren kann, von der Subventionierung von Solaranlagen für kleinere Musikvenues bis hin zur Entwicklung eines Rahmens zur CO2-Bilanzierung speziell für Inselfestivals.

Letzteres ist eine Reaktion auf Studien, die zeigen, dass ein einziges großes Dance-Event so viel Energie verbrauchen kann, dass man damit 300 Haushalte einen Monat lang mit Strom versorgen könnte.

Das Paradies in Gefahr

Jegliche Zweifel an der Dringlichkeit der ökologischen Lage der Insel wurden schnell zerstreut, als die Redner einen Zusammenhang zwischen Ibizas kultureller Identität und der ökologischen Verletzlichkeit der Insel herstellten.

Christian Len, Präsident des DJ-Verbands von Ibiza, wies auf das Paradoxon hin, mit dem die Insel konfrontiert sei: „Unsere Nightlife-Wirtschaft hängt von genau der Natur ab, die wir durch Überentwicklung und Ressourcenausbeutung zerstören.“

Die vorgelegten Daten waren alarmierend: Seit 2015 hat die Insel 30 Prozent ihrer einheimischen Kiefernwälder durch Baumaßnahmen und Klimastress verloren, während die Stranderosion allein im letzten Jahrzehnt um 15 Prozent zugenommen hat.

Weitere dringende ökologische Probleme, die diskutiert wurden, waren die Wasserversorgung und -reinigung, die Wiederherstellung natürlicher Wasserfiltersysteme in den Feuchtgebieten von Ses Salines und die verheerenden Auswirkungen invasiver Schlangenarten auf einheimische Eidechsen.

Marina Moheno de la Cruz von Aliança per l'Aigua

Marina Moheno de la Cruz von der Aliança per l'Aigua (Allianz für Wasser) nahm kein Blatt vor den Mund, als sie die aktuelle Wasserkrise beschrieb: „Wir sind im letzten Sommer nur knapp einer Dürreperiode entgangen, aber die Systeme, die Ibiza mit Wasser versorgen, hängen am seidenen Faden.“

Sasha Kaman von Lizard Shield

Ihre Aussage wurde von Sasha Kaman von Lizard Shield unterstrichen, die detailliert beschrieb, wie die unbeabsichtigte Einführung invasiver Schlangenarten vom Festland vor etwa 20 Jahren fast zum Aussterben der endemischen Eidechsen Ibizas geführt und gleichzeitig zu einem ungehinderten Anstieg der Insektenpopulationen geführt hat.

Die Veranstaltung endete mit DJ-Sets von Christian Len, Jaime Fiorito und Camilo Miranda – den ersten Kollaborateuren von EarthPercent Ibiza, die 5 € von jeder verkauften Eintrittskarte ihrer Partys HOMIES in der legendären Venue Pikes in San Antonio spenden.

Zu den Gründungsspendern zählen HUB.Ibiza und der US-Künstler Shawn Pereira, der den operativen Start des Projekts unterstützten.

Das Ibiza-Experiment von EarthPercent könnte beweisen, dass die Ereignisse auf Ibiza nicht hier bleiben müssen. Im Gegenteil, es könnte als Beispiel für die Art und Weise dienen, wie Musikgemeinschaften weltweit mit Klima- und Umweltproblemen umgehen.

Künstler und Unternehmen, die an einer Teilnahme interessiert sind, können sich über EarthPercent.org/ibiza anmelden. Dort verfolgt ein Echtzeitzähler bereits Zusagen von über 200.000 Euro an geplanten jährlichen Spenden.

Das Team von Ibiza-Spotlight freut sich über dieses neue Projekt und strebt es an, seine treuen Leser über zukünftige Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten.

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