15 Jahre unermüdlicher Bemühungen und Maßnahmen zur Erhaltung des einzigartigen Naturerbes der Inseln. Das ist die Leistung von IbizaPreservation, der Stiftung, die im Jahr 2023 ihr 15-jähriges Bestehen feiert.
Ibiza Spotlight traf sich mit der Geschäftsführerin Inma Saranova in unserem gemeinsamen Co-Working-Space theHub, um mehr über die Erfolge der Stiftung in den letzten eineinhalb Jahrzehnten und ihre Ziele in der nahen Zukunft zu erfahren.
IS: Erzähle uns etwas über die Höhepunkte der letzten 15 Jahre.
IP: „Natürlich sind wir als Mitbegründer der Mar Blava Alliance stolz darauf, unseren Teil dazu beigetragen zu haben, die Ölsuche in den Gewässern um Ibiza und Formentera zu stoppen. Darüber hinaus sind wir sehr glücklich, seit unserem Start so viele Partnerschaften geknüpft zu haben. Wir sind auch sehr zufrieden mit der finanziellen Unterstützung, die wir im Laufe der Jahre erhalten haben: insgesamt fast 4 Millionen Euro seit 2008!“
IS: Was waren die Highlights für IP in den letzten 18 Monaten?
IP: „Erstens ist es uns gelungen, unsere Beziehungen zu wichtigen Inselinstitutionen zu stärken, darunter der PIMEEF (der Verband kleiner und mittlerer Unternehmen) und der Inselrat, der uns zu unseren bisherigen Bemühungen gratulierte. Ich möchte auch darauf hinweisen, wie wichtig es ist, bestehende ökologische Bewegungen in Form von Allianzen zu unterstützen.
Im Rahmen unserer Initiative „Responsible Youth“ haben wir drei Grundschulklassen ausgezeichnet und Workshops für Clubs abgehalten, um diese zu ermutigen, ihren Plastik-Fußabdruck zu reduzieren.
Schließlich haben wir zwei äußerst erfolgreiche Wohltätigkeitsessen veranstaltet – eines kürzlich im Beachouse in Playa d'en Bossa, bei dem wir über 67.000 Euro gesammelt haben – und das andere im Park Chinois im Londoner Stadtteil Mayfair, wo wir 100.000 Euro gesammelt haben. Tatsächlich war 2022 unser Rekordjahr im Fundraising mit einer Spendensumme von über 500.000 Euro.“
IS: Es ist sehr ermutigend, das zu hören. Was ist das Erfolgsgeheimnis der Stiftung?
IP: „Viel harte Arbeit und vor allem unsere ständig wachsenden Bemühungen, Allianzen mit vielen lokalen, regionalen und nationalen Organisationen zu schmieden, ganz zu schweigen von internationalen Akteuren wie der UN und National Geographic. Es ist unglaublich, dass wir uns seit unserer Gründung im Jahr 2008 an nicht weniger als 50 Initiativen beteiligt haben.“
IS: Haltet uns über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden
IP: „Seit 2018 liegt unser Fokus auf vier Schlüsselprojekten: Ibiza Produce, Plastic Free Ibiza & Formentera, Posidonia Protection und Sustainability Observatory. Darüber hinaus arbeiten wir an zwei neuen Aktionslinien für 2023: Schutz der legendären Echsenpopulation der Insel vor der zunehmenden Bedrohung durch nicht heimische Schlangen, die in den letzten 20 Jahren hier eingeschleppt wurden, und Förderung einer fairen und nachhaltigen Fischerei auf den Balearen.“
IS: Lasst uns mehr über die vier Schlüsselprojekte wissen
IP: „Ibiza Produce fördert KM0-Produkte und regenerative Anbautechniken, die die Gesundheit des Bodens schützen und Lebensmittel von besserer Qualität produzieren. Daher organisieren wir regelmäßig Workshops und Treffen mit lokalen Landwirten. Wir freuen uns, euch mitteilen zu können, dass die Fläche des ökologischen Landbaus auf Ibiza im Jahr 2022 auf 1.023 Hektar gewachsen ist.
Darüber hinaus haben wir im Rahmen unserer Zero Waste-Kampagne zwei Seminare zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen mitorganisiert. Dazu trägt natürlich auch die Betonung der lokalen Lebensmittelproduktion mittels regenerativer Landwirtschaft bei.
Plastic Free Ibiza und Formentera (PFIF) zielt darauf ab, die Verwendung von Einwegkunststoffen zu eliminieren. Hierbei handelt es sich um einen Zusammenschluss von einem Dutzend grüner Gruppen auf der Insel. Ein wichtiger Aspekt unserer Arbeit ist die kürzlich erfolgte Schaffung einer balearenweiten Zertifizierung zur Reduzierung von Einwegplastik in der Gastronomie und Hotelbranche. In den Jahren 2021 und 2022 gelang es, rund eine Million Plastikflaschen aus der Lieferkette zu entfernen. Das Ziel der PFIF, Kunststoffe im Tourismussektor im Allgemeinen zu eliminieren, hat auch dazu geführt, dass sie sich der Global Tourism Plastics Initiative angeschlossen hat, einem von den Vereinten Nationen durchgeführten Programm.
Unsere Kampagne zum Schutz der einzigartigen Unterwasser-Seegraswiesen Posidonia der Insel umfasste Workshops für Charterunternehmen und Skipper, Schulungen mit lokalen Organisationen und die kontinuierliche Unterstützung der Bildungsinitiative Vellmari's Formentera Dive Camp, die es Jugendlichen ermöglicht, sich aus erster Hand mit dem Thema vertraut zu machen. Als Teil unseres Engagements für soziale Gleichheit ermöglichte die Spende von IbizaPreservation im Jahr 2022 22 Teenagern aus benachteiligten Verhältnissen die kostenlose Teilnahme.
Schließlich leistet das Sustainability Observatory, das fast 50 Umweltindikatoren im Zusammenhang mit 11 UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung untersucht, weiterhin wertvolle Arbeit, berichtet über Faktoren wie Abwasserbehandlung, Abfallmanagement und Veränderungen im Agrarsektor und kartiert die Landnutzung in allen fünf Zielen der Gemeinden Ibizas.“
IS: Und was ist mit den neuen Initiativen?
IP: „In diesem Jahr haben wir Protegim Ses Sargantanes („Schutz der Eidechsen“) ins Leben gerufen, ein Projekt, das auf der Arbeit aufbauen soll, die bereits von anderen lokalen grünen Gruppen begonnen wurde. Bisher haben wir zwei Massenschlangenfangprojekte in den Schutzgebieten Ses Feixes und Ses Salines gestartet und mit Hilfe mehrerer Hotels auf Ibiza zahlreiche Echsenschutzgebiete eingerichtet, um zum Schutz der städtischen Populationen dieser Art beizutragen. Dann gibt es noch das Projekt Calant Xarxes („Netze auswerfen“), das Stiftungen auf den Balearen und internationale Umweltorganisationen zusammenbringt, um nachhaltige Fischereipraktiken zu fördern und das Problem der illegalen Fischerei anzugehen.“
IS: Unsere Leserschaft besteht größtenteils aus Menschen, die außerhalb Ibizas leben. Wie können sie eine Rolle spielen?
IP: „Jedes Jahr senden uns Leute, die Ibiza besuchen möchten, eine E-Mail mit der Frage, was sie tun können, um zu helfen und ob es möglich ist, ehrenamtlich bei IbizaPreservation mitzuarbeiten. Für diejenigen hingegen, die ihren Urlaub hier einfach auf die „grünste“ Art und Weise genießen möchten, möchten wir allen potenziellen Besuchern dringend empfehlen, unsere 10 einfachen Maßnahmen zu lesen, um den Urlaub auf Ibiza und Formentera nachhaltiger zu gestalten. Natürlich können sie auch direkt über die Website von IbizaPreservation spenden.
Bei all diesem Interesse wird deutlich, dass viele Urlauber an Veränderungen interessiert sind. Genau aus diesem Grund muss der Tourismussektor daran arbeiten, die Inseln zu einem nachhaltigeren Reiseziel zu machen.“
IS: Inma, du bist jetzt seit fast zwei Jahren Geschäftsführerin. Worauf bist du in dieser Zeit am meisten stolz?
IP: „Wir haben große Fortschritte bei der Verbesserung unserer Transparenz und unseres Managements gemacht und hoffen, dass IbizaPreservation als eine der transparentesten Gruppen angesehen werden kann, die derzeit auf den Balearen tätig sind. Wir haben außerdem neue Protokolle erstellt, um unsere Beziehungen zu anderen Unternehmen und Lieferanten zu regeln, und neue Richtlinien in Bezug auf Gleichstellung festgelegt. Mit anderen Worten: Sowohl intern als auch extern war es eine sehr produktive Zeit für uns.“
IS: Das Team von Ibiza Spotlight dankt dir und deiner Organisation wie immer für all eure Bemühungen und freut sich darauf, in Zukunft mehr über eure Erfolge zu hören.